MGF-Ostsee

Wir arbeiten in enger Kooperation und stetigem Austausch mit unserem Schwesterprojekt MGF-Ostsee, das zeitgleich unter der Leitung des Instituts für Ostseeforschung Warnemünde gestartet ist (Projektleitung: Prof. Dr. Klaus Jürgens, Koordination: Dr. Christina Schmidt).

In regelmäßigen, gemeinsamen Treffen werden Ergebnisse aus beiden Projekten diskutiert, um einen umfassenden Einblick in die Effekte von MGF in den Ökosystemen Nord- und Ostsee zu erhalten, regionale Unterschiede zu ermitteln und ein Monitoringkonzept zu entwickeln, das die folgenden Veränderungen durch den MGF-Ausschluss bestmöglich erfasst.

iSeal

Ebenso wie der Borkum Riffgrund, das Sylter Außenriff und die Doggerbank, sind die Nationalparks Niedersächsisches und Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer Meeresschutzgebiete, die der Erhaltung der natürlichen biologischen Vielfalt von Arten, Prozessen und Lebensräumen dienen. Gleichzeitig sind diese Gebiete verschiedenen anthropogenen Stressoren wie ausgesetzt.

Um den Einfluss und die Auswirkungen dieser Stressoren auf den ökologischen Zustand der Küstenökosysteme beurteilen zu können, untersucht das Projekt iSeal „Integrierte sozial-ökologische Netzwerkanalyse für die transdisziplinäre Entwicklung von Indikatoren und Handlungsempfehlungen zur Reduktion anthropogener Stressoren“ die Effekte von Klimawandel, Fischerei und invasiven Arten im Niedersächsischen und Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer.

CONMAR

Auf dem Meeresboden der deutschen Nord- und Ostsee befinden sich nach Schätzungen etwa 1,6 Millionen Tonnen Munition aus den beiden Weltkriegen. Die ökologischen und toxikologischen Gefahren, die von diesen Munitionsaltlasten für die Umwelt und den Menschen ausgehen, können noch nicht zuverlässig ermittelt werden. Fakt ist, dass sie ein Risiko für die öffentliche Sicherheit, für Fischerei, den Tourismus und maritime Bagger- und Bauunternehmungen darstellen.

Ziel von CONMAR ist es, bestehende Datensätze zusammen mit neu zu erfassenden Daten zusammenzuführen und das Fachwissen und die Kenntnisse deutscher Meeresforschungsorganisationen, staatlicher Stellen und des Privatsektors zum Thema Munition im Meer zu bündeln.

CREATE

Multiple anthropogene Eingriffe in küstennahe Meeresökosysteme führen zunehmend zu Nutzungskonflikten, die Kompromisse erforderlich machen. Hierbei sind kumulative Stressoren, zu denen Nährstoff- und andere Einträge aus der Landwirtschaft, der Ausbau erneuerbarer Energien, die Nutzung der Küstengewässer zur Sedimentverklappung, die Schifffahrt, Verschmutzung und Tourismus gehören, zu beachten, die oft verbindlich formulierten Zielen des marinen Naturschutzes entgegenlaufen.

Das Projekt CREATE (Konzepte zur Reduzierung der Auswirkungen anthropogener Drücke und Nutzungen auf marine Ökosysteme und die Artenvielfalt) zielt entsprechend auf die Entwicklung von lösungsorientiertem Handlungswissen zur Reduktion der kumulativen Auswirkungen multipler Nutzungen auf die Biodiversität in drei Reallaboren unter Einbeziehung einer breiten Gruppe von Stakeholdern. Dafür werden bio-geo-physikalische Daten und Modellierungen bereitgestellt, um anhand der Reallabore die Bewertung und das Management von Küstenökosystemen zu verbessern.

CoastalFutures

Die Zukunft der Küste ist einerseits durch die Folgen des Klimawandels und andererseits durch eine dramatische Zunahme der Nutzung des Küstenraums gekennzeichnet. Als Folge des Klimawandels muss der naturverträgliche Küstenschutz ständig ausgebaut werden. Das Projekt CoastalFutures entwickelt innovative Modellierungsinstrumente zur Untersuchung künftiger Nutzungsszenarien und der Auswirkungen des Klimawandels.

SpaCeParti

Die kleine Küstenfischerei der westlichen Ostsee steht unter hohem Druck, mit nicht absehbaren Folgen für die ökonomische Entwicklung der Küstengemeinden. Einflüsse durch den Menschen, wie Überfischung, Überdüngung der Ostsee und der Klimawandel, tragen maßgeblich dazu bei. Zudem leidet die Fischerei zunehmend unter räumlichen Konflikten mit notwendigen Naturschutzgebieten, um Biodiversität zu erhalten und Windparks, um den Klimawandel abzuschwächen. An Land nimmt der wachsende Tourismus an den Küsten zunehmend Raum ein, wodurch Fischer und Fischerinnen beispielsweise durch Sportboote verdrängt werden. Deshalb müssen die vielfältigen Konflikte zwischen Zivilgesellschaft, Nutzer- und Interessensgruppe erkannt und nachhaltig gelöst werden. Das Projekt SpaCeParti ist hier ein partizipativer Ansatz zur Navigation der westlichen Ostsee in eine nachhaltige Zukunft.